Es stimmt, was die Leute sagen - das Leben ist ungerecht, vor allem zu Dir. Und ich kann Dir nur einen Trost bieten: Was Du in all dem Leid und der Einsamkeit zustande bringst, wird Deine Verzweiflung und unsere Grausamkeit bei weitem überdauern.[...]So gesehen, werden wir auf lange Sicht alle gewinnen. Und deshalb entschuldige ich mich im Namen aller, denen Du jemals begegnen wirst, im voraus für allen Kummer, den wir Dir bereiten werde. Dir stehen harte Zeiten bevor, Kleiner. Du bist gewarnt.

Sonntag, 17. Mai 2009

domage

"Wenn das Exil des Imaginären der notwendige Weg der 'Heilung' ist, muß eingeräumt werden, daß der Fortschritt hier traurig vonstatten geht. Diese Traurigkeit ist keine Melancholie - oder doch nur eine unvollständige (keineswegs klinische), denn ich erhebe keinerlei Anklagen gegen mich und bin auch nicht gänzlich erschlafft. Meine Traurigkeit gehört jenem Randberzirk der Melancholie an, wo der Verlust des geliebten Wesens abstrakt bleibt. Gesteigerter Mangel: ich kann mein Unglück nicht einmal mehr besetzen wie zu der Zeit da ich darunter litt, verliebt zu sein. Damals begehrte ich, träumte ich, kämpfte ich; vor mir lag ein Gut, das nur durch Zwischenfälle verzögert, durchkreuzt wurde. Jetzt ist keinerlei Widerhall mehr zu verspüren; alles ist ruhig, und das ist umso schlimmer. Wenn auch durch eine Ökonomie gerechtfertigt - das Bild stirbt, damit ich leben kann -, bleibt von der Trauer des Liebenden doch stets ein Rest: unaufhörlich kehr ein Wort wieder:

'Wie schade!'"

(R.B.)


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