Es stimmt, was die Leute sagen - das Leben ist ungerecht, vor allem zu Dir. Und ich kann Dir nur einen Trost bieten: Was Du in all dem Leid und der Einsamkeit zustande bringst, wird Deine Verzweiflung und unsere Grausamkeit bei weitem überdauern.[...]So gesehen, werden wir auf lange Sicht alle gewinnen. Und deshalb entschuldige ich mich im Namen aller, denen Du jemals begegnen wirst, im voraus für allen Kummer, den wir Dir bereiten werde. Dir stehen harte Zeiten bevor, Kleiner. Du bist gewarnt.

Montag, 12. Mai 2008

Look! who's talking!?

Ich bin ja ein total visueller Typ, ist mir aufgefallen. Nicht nur, dass ich ständig Looks von Frauen und Hintern von Männern abchecke (oder andersherum). Ich sehe auch einfach mehr als andere. Trotz meiner extremen Sehschwäche zeige ich schneller als andere gucken können. gefolgt wird der Fingerzeig, wenn er denn überhaupt praktisch erfolgt, von einem zynischen, abfälligen, belustigtem oder begeisterten Kommentar meinerseits, den keiner versteht, der in diesem Augenblick sinnlich nicht genauso anwesend war wie ich. Oberflächlich betrachtet mag mein mit Emotionen und Wertungen stark verknüpfter Sehsinn oberflächlich wirken, doch eigentlich bin ich nur "very observant", wie mir bestätigt wurde. Auch wenn meine Äußerungen über den, die oder das gesehene oft bissig, beleidigend, kritisch, spitzfindig, zynisch, boshaft etc etc sein können, tun sie doch keinem weh. Viel mehr fällt mir immer öfter auf wie mich diese Aufmerksamkeit selbst stört und verletzt, weil ich so viel bemerke, das ich nicht bemerken will. In fremden Wohnungen sehe ich Fotos, die ich nicht sehen will, ich sehe dass Bilder nicht mehr hängen, wo sie hingen, ich sehe mehr fremdes Privatleben als mir lieb ist, weil ich manche Dinge einfach besser nicht wissen will, weil ich mir immer Gedanken dazu mache. Gedanken, die ich auch nicht haben will, weil sie mich frustrieren. Als hätte ich nicht auch so schon genug mit meinen verwirrten Ichs zu tun. Aber ich schaffe es nicht, diese Neugierde abzuschalten, einfach mal die Augen zu verschließen und einfach mal nicht visuell zu schnüffeln.

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