Es stimmt, was die Leute sagen - das Leben ist ungerecht, vor allem zu Dir. Und ich kann Dir nur einen Trost bieten: Was Du in all dem Leid und der Einsamkeit zustande bringst, wird Deine Verzweiflung und unsere Grausamkeit bei weitem überdauern.[...]So gesehen, werden wir auf lange Sicht alle gewinnen. Und deshalb entschuldige ich mich im Namen aller, denen Du jemals begegnen wirst, im voraus für allen Kummer, den wir Dir bereiten werde. Dir stehen harte Zeiten bevor, Kleiner. Du bist gewarnt.

Mittwoch, 4. Juni 2008

I wish it was my favourite gig


Gestern war Kate Nash mit ihrer Band in der Kulturbrauerei zu Gast um einen unheimlich enttäuschenden Gig abzuliefern. Wenn ich kritischer wäre, würde ich sogar sagen, es war ein ziemlich beschissenes Konzert.
Angefangen bei der Vorband - den Namen hab ich nicht mal mitbekommen - die mit ihrer Sängerin an der Akkustikgitarre schwerlich nach einer schlechten Kate-Nash-Coverband klang. Getoppt wurde der lahme Auftritt von der Aussage der Sängerin, sie sei "so bored of her own music". Ja, hab ich wohl gemerkt, meine Gute.
Das Programm wurde dann auch sehr schnell durchgezogen und für uns hieß das: noch mal warten bis das Bühnenbild (Samtverkleidetes Klavier, diverse Drums, Glockenspiel etc) aufgebaut und die Instrumente und Toneinstellungen für Kate gecheckt waren. Dazu wurden Oldies und andere no-go-Songs von "One fine Day" bis "Walking on Sunshine", "Twist and Shout" und "The Loco-Motion" gespielt. Eigentlich hatte ich an diesem Punkt schon keine Lust mehr, zumal die Mädels um mich herum (alle etwa 5-10 Jahre jünger als ich) die Lieder mitgesungen haben und sich dann zu allem Überfluss auch noch an einem Möchtegern-Twist versucht haben. Das hat mich alles schwer an Schulparties erinnert und ich habe mich alt gefühlt, aber im Sinne von "erhaben".
Als keiner dann mehr so wirklich Lust auf Oldiemusi hatte, bequemten sich Kate und ihre Band endlich auf die Bühne und versemmelten ein Lied nach dem anderen. Ein Trauerspiel. Am Schmerzhaftesten war es meinem Lieblingslied auf ihrer Platte zu lauschen, nämlich "We get on". Band und Sängerin schienen so gar nicht aufeinander abgestimmt zu sein. Der Drummer gab den Takt viel zu schnell vor und raste durch den Song, Kate kam auf dem Klavier und mit Gesang gar nicht hinterher und es war einfach nur eine Beleidigung des Songs, des Zuhörers und überhaupt.
Bei den anderen Liedern war das Hörerlebnis leider nur geringfügig angenehmer, was den Rest der Masse aber nicht zu stören schien, da fröhlich mitgesungen und getanzt wurde. An einigen Stellen hat Kate dann versucht sich, nun ja, nennen wir es mal, "rockig" zu geben. Ein Desaster, denn sie kam nur aggressiv rüber. Aber wenigstens kam dann mal was rüber! Ansonsten wirkte sie schüchtern, versteckte sich gleichsam hinter ihrem Klavierchen oder der Gitarre. Keine Bühnenshow, keine richtige Kontaktaufnahme mit dem Publikum, alles nur lahm und nicht mal halb so gut wie auf CD. Vielleicht liegt es an Kates Alter (20), dass sie auf der Bühne noch nicht so recht überzeugen kann, und ich hoffe, dass sich das mit den Jahren ändert, angenommen, dass sie sich so lange halten kann, was ich trotz allem auch hoffe. Mit ein bisschen mehr Power hätte Kate einfach viel mehr aus ihren Liedern rausholen können. Apropos Power...
Hätt' ich mir mal lieber eine Karte für Cat Power am Donnerstag gekauft. Das wird sicherlich ein beeindruckenderer Auftritt. Na TOLLE WURST!


p.s.: Gegenmeinungen und Bilder aus dem Netz z.B. hier:
"Insgesamt hat dieses Konzert bei mir den positiven Eindruck von Kate Nash nur noch verstärkt und ich würde jedem, der sich auch für etwas ungewöhnlichere Musik öffnen kann, einen Konzertbesuch empfehlen." "Ihre Musik ist poppig und eingängig, aber auch ziemlich experimentell, mit einem ganz eigenen Stil (musikalisch wie optisch), der teilweise auch etwas abgehoben scheint."

Fragt sich nur, was an der Musik ungewöhnlich und experimentell ist?!

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