Es stimmt, was die Leute sagen - das Leben ist ungerecht, vor allem zu Dir. Und ich kann Dir nur einen Trost bieten: Was Du in all dem Leid und der Einsamkeit zustande bringst, wird Deine Verzweiflung und unsere Grausamkeit bei weitem überdauern.[...]So gesehen, werden wir auf lange Sicht alle gewinnen. Und deshalb entschuldige ich mich im Namen aller, denen Du jemals begegnen wirst, im voraus für allen Kummer, den wir Dir bereiten werde. Dir stehen harte Zeiten bevor, Kleiner. Du bist gewarnt.

Mittwoch, 12. August 2009

Nach zwei im Urwald zwei

Es folgt ein kleiner Nachtrag zu meinem Posting über Moderat und meine generellen Überlegungen zu elektronischer Musik. In einem höchst privaten Moment bin ich eben über eine Textstelle in meiner Lektüre gestolpert, der quasi als Motto vor besagtem, von mir verfassten Schriftstück stehen könnte.

"[...] jenes Mythos des reisenden Odysseus, der den lockenden Klängen der Sirenen zu entkommen versucht und den bekanntlich auch die beiden Begründer der Kritischen Theorie, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, in ihrer Dialektik der Aufklärung (1949) analysierten. Für sie stellten die Gesänge der Sirenen jenes Ursprüngliche und längst verlorene 'mimetische' Naturverhältnis dar, welches dem an den Mast gefesselten Odysseus nur noch als ein von jeder Realität enthobener, 'entfremdeter' und damit 'bürgerlicher' Kunstgenuss zugänglich ist, während seine Gefährten mit ihren mit Wachs verstopften Ohren rudern müssen und so schon zu Homers Zeiten das künftige Proletariat abgeben."
(Sarasin, Philipp: Michel Foucault zur Einführung)

Zugegebenermaßen, den Ko-text verstehe ich nicht, denn er handelt von Foucault, Sprache und Tod, Abgrund und verdoppelten Trugbildern. Aber vielleicht erschließt sich dies mir beim Hören der Sirenen von Moderat. (Meine Hoffnung)

Keine Kommentare: